Was LernCoaching von Nachhilfe unterscheidet

Was LernCoaching von Nachhilfe unterscheidet

LernCoaching ist grundlegend anders als Nachhilfe. Dabei kann ein Nachhilfelehrer auch LernCoach sein, oder anders herum. Muss aber nicht. – Gastbeitrag von Alexandra Lux

Bei Nachhilfe bekommst du den Lernstoff noch einmal erklärt oder ganz klare Lösungswege für Aufgaben gezeigt. Normalerweise dauert Nachhilfe ja schon mal ein paar Wochen und findet regelmäßig statt. Vielleicht sogar in Kleingruppen.

LernCoaching dagegen arbeitet nicht mit den Inhalten des Lernens, sondern mit dem WIE du lernen kannst, oder eben nicht. Es sind Einzelsitzungen, d.h. es geht nur um DICH und dein Thema. Du gehst ca. 3 – 5 mal zum LernCoach, dann sollte dein „Problem“ eigentlich erledigt sein. Klar, zaubern kann er auch nicht, du musst schon mit machen und ein paar Dinge verändern wollen. Denn wir haben ja alle so unsere Verhaltensweisen, die erprobt sind, nur manchmal bringen sie uns nicht dort hin, wo wir unbedingt hin wollen. 😉

Warum du LernCoaching in Anspruch nehmen könntest

Kennst du solche Situationen?

  • Du lernst und lernst und schreibst trotzdem eine schlechte Note?
  • Zu Hause kannst du alles und dann…. in der Schule kein Plan mehr…
  • Du weißt eigentlich gar nicht, wie du lernen sollst, dass es auch hängen bleibt?
  • Dir fehlt eindeutig die Motivation zu lernen.
  • Du kannst dich einfach nicht auf den Stoff konzentrieren.
  • Es gibt 100.000 Ablenkungen…
  • Der Schweinehund ist einfach immer der Gewinner!
  • Keinen Plan, wie du das alles schaffen sollst?
  • Stress mit Lehrern, Freunden oder Eltern, dass Lernen erst gar nicht möglich ist…
  • Wozu überhaupt das Ganze?

Und sicher gibt es noch mehr, was vom Lernen oder vom Lernerfolg und guten Noten abhält. Dabei sind Noten wirklich nicht alles! Eine Note sagt dir nicht, ob du den Stoff wirklich kannst. Sie sagt dir nur, dass du in DIESEM Moment der „Prüfung“ gerade die Anforderungen (nicht) erfüllen konntest. Und das auch noch im Vergleich zu allen anderen! Dabei bist du doch einzigartig!

LernCoaching unterstützt dich, die Stolpersteine auf deinem Weg zu beseitigen….
Manchmal liegen da welche, die auf den ersten Blick gar nichts mit dem Lernen zu tun haben…

Was wird beim LernCoaching gemacht?

Lerncoaching

Ein LernCoach hört sich an, was dich bedrückt und wo du ein anderes Verhalten oder eine Lösung haben möchtest. Er fragt ganz genau nach um zu verstehen. Dabei wird dir selbst bewusst, was du machst, und wovor du dich immer wieder drückst.

Solche Fragen könnten z.B. sein:

  • Was denkst du denn von dir als Lerner? – Ich kann das halt einfach nicht…. Bei uns in der Familie ist keiner ein Sprachgenie… Schon meine Grundschullehrerin hat gesagt, dass ich nie ein Mathegenie werde…. usw. Na super! Solche Gedanken sind ja eine tolle Voraussetzung für erfolgreiches Lernen, oder?
  • Was denkst du über Schule? – Schule ist doof… da lern ich eh nicht das, was ich brauche oder was mich interessiert… Da muss ich halt jeden Tag hin… – Mit der Meinung über Schule bist du ja so richtig motiviert den Stoff überhaupt aufzunehmen, oder?
  • Wie lernst du? – Mit welchen Methoden? – Hier könnte eine Lerntypanalyse Dann weißt du, WIE du leicht lernst.
  • Was hindert dich am Lernen? Motivation? Sinn? – Ein Ziel kann gefunden werden. Manchmal sind die Ziele einfach so weit weg…. Keiner besteigt den Mount Everest mit einem Schritt!
  • Wie sieht dein Zeitmanagement aus? – Hier könnte ein Lernplan hilfreich sein. Zeitmanagement ist schon sinnvoll!
  • Was hast du eigentlich davon, wenn du lernst? – Der Mensch ist höchst ökonomisch. Er braucht einfach einen triftigen Grund! Finde deinen, ein LernCoach hilft dir dabei!
    Was macht dir Spaß, was fällt dir leicht? – Diese Strategien kannst du gut auf DEIN Lernen übertragen! Wie? Siehe unten…

Wie funktioniert LernCoaching?

Oben habe ich dir ja schon ein paar Themen genannt und kurz skizziert, wie es ablaufen kann…

Jedes LernCoaching ist anders. Denn jeder Mensch ist anders. Auch wenn ich mit Schülern 2 mal am selben Thema arbeite, ist es auch wieder anders.

Ich berichte dir hier mal von zwei LernCoachings, natürlich sind die Namen verändert 😉

Severin z. B. war davon überzeugt, dass Mathematik absolut nicht sein Fach sei. Naja, es muss ja nicht jeder Einstein sein. Doch zu Beginn seiner Gymnasialzeit war er ziemlich gut. Irgendwann kam ein Knick. Ein, zwei schlechte Noten, unpassende Kommentare von Mitschülern und Lehrer zur falschen Zeit und von zu Hause der Druck, dass er eben mehr lernen und weniger Zeit auf der Straße verbringen solle. Dabei fährt er leidenschaftlich gerne Skateboard. Doch der weitgehende Verzicht darauf und mehr zeitlicher Lerninvest brachten keine besseren Noten. Im Gegenteil, denn inzwischen konnte er beim Skaten ja nicht mal mehr auftanken und Selbstbewusstsein spüren.

Ich fragte ihn einfach, wie er zum Skaten kam und wie er es schaffte zu fahren, Tricks zu erlernen und zu stehen, motiviert dran zu bleiben und Neues anzugehen. Ich wollte seine Lernstrategie erkennen, also fragte ich in einem Bereich, der funktionierte. Mühsam kam ich dran. Wenn Lernen lustvoll, motiviert und automatisch passiert, können wir oft nicht erklären, wie wir das genau machen. Er erzählte, ich hörte aufmerksam zu, fragte nach und kombinierte, bis ich ihm letztendlich erklären konnte, WIE er lernt. Er war erstaunt und konnte jedoch alles nachvollziehen. Nun mussten wir „nur“ noch überlegen, wie sich diese Erfolgsstrategie auf Mathe übertragen lässt. Wir fanden einen Weg und er leuchtete Severin ein. Er wandte sie an, blieb dran, auch wenn es zunächst ungewohnt war, denn er war das schnelle Aufgeben gewöhnt. Und er hatte Erfolg. Zumindest soweit, dass Mathe ungefährlich wurde.

Es ist so schade, dass die Fähigkeiten und Stärken der Kinder und Jugendlichen in der Schule keine Beachtung finden, nicht einbezogen werden. Es wäre so leicht, gleich so zu arbeiten, bevor eine Blockade entsteht. Individuelles Lernen, auch interessengerecht könnte das ursprüngliche Lernverhalten des Kleinkindes aufrecht erhalten.

Martina, erfolglos, Lehrer wundern sich, Noteneinbrüche, sozial, aufgeschlossen, vielseitig interessiert glaubt nicht mehr an sich selbst… Erfolgserlebnis würde helfen, doch wie, wenn sie nicht an sich glaubt? Eltern geben keinen Halt, sind gerade mit eigenen Themen beschäftigt, der große Bruder bindet Aufmerksamkeit, da er kurz vor seinem Schulabschluss steht.

Wie kann sie es schaffen, wieder an sich zu glauben? Ich frage sie nach ihren Fähigkeiten, sie zählt mir ein paar wenige auf. Ich frage, was wohl ihre Eltern, Großeltern, Lehrer, Freunde, Verwandte, etc. sagen würden. Es kommen noch ein paar mehr Fähigkeiten zusammen. Ihr Gesicht, ihre Körperhaltung verändern sich schon. Mit einer Übung lasse ich sie ihre Fähigkeiten noch stärker wahrnehmen, richtig auftanken. Das gibt ihr Kraft. Ihre Körperhaltung gewinnt deutlich an Stärke und Präsenz. So gestärkt mit dem Glauben an sich selbst, kann sie wieder anders an Klausuren und Prüfungen herangehen. So kann sie sich vorstellen, wieder auf ihr gesamtes Wissen zugreifen zu können.

Ein paar mal genügt schon?

In der Regel sind bei mir 2 – 3 Termine notwendig. Der erste dauert ca. 1,5 (Zeit-)Stunden, ich arbeite dann jeweils eine Stunde mit dem Coachee. Auch die Zeitabstände sind von deinen individuellen Themen abhängig.

Es ist eben ganz individuell. Es kommt auch auf deine Offenheit an. Denn LernCoaching soll dir ja nur helfen, dass du selbst etwas anders machen kannst. Vieles kannst du auch selbst umsetzen, viele Impulse zu einigen der oben genannten Themen findest du auf meinem Lernblog www.hundertwelten.de

Wenn du Unterstützung von einem LernCoach möchtest, hast du hier ein paar Kriterien, woran du einen guten LernCoach erkennst:

  • Welche Ausbildung hat er? – Wie lang hat sie gedauert, kommt der LernCoach evtl. aus einen pädagogischen Beruf?
  • Er verkauft dir keine 10er-Karte! – Coaching ist eine Kurzzeitgeschichte!
  • Er hat kein vorgefertigtes Programm, sondern lässt sich auf dein Thema und DICH ein.
  • Er ist dir sympathisch!

Na, dann…. Erfolgreiches Lernen!

Alexandra Lux


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